Das Getreide-Jahr (Mai): maßvolles Düngen und natürliches Stärken des Roggen

All unsere Backwaren bestehen aus hochwertigem Getreide. Aber was bedeutet das konkret? In dieser Beitragsserie beantworten wir diese Frage. Wir besuchten den Landwirt Hans Brütting aus Kosbrunn, der seit 2007 Mitglied der Gruppe Creußen ist.

„Die Motivation zur Teilnahme am kontrollierten spritzmittelfreien Vertragsanbau ergibt sich für mich einerseits aus der gegenüber Massenware höheren Wertschätzung für dieses regionale Produkt, anderseits aber auch aus den Preiszuschlägen und dem geringeren Aufwand, da ja intensive Düngung und Spritzmitteleinsatz untersagt sind“, erzählt uns Hans Brütting, der etwa 15-20% seiner Anbaufläche für das „Jurakorn®-Brotgetreide“ der Buchauer Holzofenbäckerei zur Verfügung stellt. Dadurch ist es möglich, die für unsere Heimat typischen, kleinen Anbauflächen gewinnbringend zu bewirtschaften und das Landschaftsbild der Fränkischen Schweiz zu erhalten. Auf den restlichen Flächen wird Futtergetreide für den Eigenbedarf angebaut.

„Der Roggen wurde bereits im September des vorigen Jahres ausgesät, und Ende März erfolgte die Düngung der Felder mit aus natürlichen Rohstoffen hergestelltem Mineraldünger. Mit diesem kann die Ernährung der Pflanzen wesentlich genauer und umweltschonender durchgeführt werden, als mit organischen Düngern. Im Verlauf des Jahres muss der Roggen noch zweimal gezielt mit Stickstoff nachgedüngt werden, und zwar zur Bestockung (wenn sich das Getreide im verzweigt) und zum Ährenschieben (wenn sich die Ährenspitzen seitlich aus der Blattscheide hervorschieben), damit sich die Körner gut füllen. Dann braucht er zur Ernte hin sonniges Wetter, damit kein Auswuchs (das ist das vorzeitige Keimen der Körner im Bestand) entsteht. Ansonsten würde sich der Roggen nur noch als Futtergetreide eignen.”

Landwirt Brütting fährt fort: „ Voraussichtlich muss der Roggen dieses Jahr nicht gestriegelt werden, weil er ein schnelles Wachstum hat und somit die anderen Pflanzen unterdrückt.” Durch das Striegeln werden die meisten störenden Beikräuter mit Erde verschüttet und ein geringer Anteil wird ausgerissen. Etwa 15–20 % überleben die Behandlung unbeschadet. Dies ist notwendig, weil die Beikräuter ansonsten …. Für das Getreide ergeben sich bei dieser Prozedur ebenfalls leichte Verluste. Grundsätzlich muss es nach dem Striegeln einige Tage lang frostfrei sein und es sollte mindestens eine Woche Wuchswetter sein, damit sich das Getreide von der zugeschütteten Erde freiwächst.