Das Getreide-Jahr (August): Produktqualität und umweltgerechte Produktion – die zweite neutrale Kontrolle im Getreide-Jahr

All unsere Backwaren bestehen aus hochwertigem Getreide. Aber was bedeutet das konkret? In dieser Beitragsserie beantworten wir diese Frage. Ich besuchte die Felder von Herrn Raum aus Ottenhof und nahm an einer offiziellen Feldbesichtigung teil.

Wie bereits berichtet, wird das Getreide während des Anbaus zweimal von neutraler Instanz kontrolliert. Und so trafen wir uns zu viert: Herr Raum (Landwirt), Herr Dipl.-Ing. agr. Martin Schlinke (von der Geschäftsstelle München des Landeskuratoriums für pflanzliche Erzeugung in Bayern e.V. (LKP)), Herr Dipl.-Ing. agr. Werner Helling (Beratungsleiter für Oberfranken) und ich.

Vor der Begehung der Weizen- und Roggenfelder von Herrn Raum treffen wir uns gemeinsam mit dem Kontrolleur Herrn Lauterbach zu einem Gespräch über die Ziele des neutral kontrollierten Vertragsanbaus. „Der ,Neutral kontrollierte Vertragsanbau’ (KVA) ist die gezielte Erzeugung nach den Grundsätzen des integrierten Pflanzenbaues in Bayern. Es handelt sich hierbei um ein Konzept, das den Forderungen der Verbraucher nach Offenlegung der Erzeugung nachkommt. Von zentraler Bedeutung sind Produktqualität sowie die Kontrolle und Nachvollziehbarkeit einer umweltgerechten Produktion durch vollständige Dokumentation“, erklärt mir Herr Schlinke. Gerade nach den diversen Lebensmittelskandalen ist der Wunsch nach Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit größer geworden und daher sei dieses Konzept zukunftsweisend, sowohl für die Konsumenten als auch für die regionalen Landwirte und die Natur. Die Regeln des neutral kontrollierten Vertragsanbaus sind so umweltschonend, dass sie ohne weitere Einschränkungen auch hier, im Quellschutzgebiet, umgesetzt werden können.

„Das LKP überprüft nun als neutrale Kontrollinstanz die Einhaltung der umfangreichen Qualitäts- und Erzeugungsregeln durch die Landwirte – und das nicht etwa stichprobenartig, sondern lückenlos und flächendeckend“, betont Herr Helling.

Herr Schlinke erläutert, die Marke „Neutral kontrollierter Vertragsanbau“ sei in höchstem Maße praktizierte Nachhaltigkeit und bringe für den Verbraucher qualitativ hochwertige Produkte aus der Region in Verbindung mit einer sichtbaren und glaubwürdigen sowie auch nachvollziehbaren Erzeugung und Verarbeitung. Der Kunde habe berechtigterweise ein gutes Gefühl, sich mit dem Kauf dieser Produkte gesund zu ernähren und auch etwas Gutes für die Umwelt zu tun.

Sichtlich begeistert von der Schönheit der fränkischen Landschaft und im Besonderen des Weizenfeldes versammeln sich die Herren Dipl.-Ing. agr. Schlinke, Raum, Lauterbach und Dipl.-Ing. agr. Helling hinter unserer Feldtafel für ein Abschlussfoto. Anschließend wird die bestandene Kontrolle durch das Anbringen des signierten Prüfsiegels des LKP an der Feldtafel bestätigt. Somit ist das Getreidefeld zur Ernte freigegeben, worüber sich Herr Raum freut.

Ihr Dr. Rainer Grill
von der Buchauer Holzofenbäckerei.