Besuch bei Familie Keller in Oberölschnitz, Emtmannsberg und Besichtigung der Getreidefelder

Meine Reise führt mich diesmal über Creußen weiter nach Oberölschnitz in der Gemeinde Emtmannsberg. Wir schreiben den 21. Juli 2023 und die Getreidefelder ringsum leuchten ungewohnt früh im Jahr in prächtigem Goldgelb. Christian Keller und sein Bruder Alexander erwarten mich bereits vor ihrem schmucken, aus Sandsteinquadern gebauten Wohnhaus, und auch der große Hofhund ist mir wohlgesonnen. Wie bereits der Vater, so sind auch die beiden Söhne seit vielen Jahren überzeugt vom Konzept des spritzmittelfreien, kontrollierten Vertragsanbaus und liefern sowohl Roggen als auch Weizen für die Buchauer Holzofenbäckerei. Zudem gibt es auf dem Kellerhof auch frische Vollmilch und Freilandeier, direkt vom Bauern.

Collage aus drei Bildern: zwei Männer auf einem Feld, eine Hand mit Getreideähren, Kornblumen in einem Feld.
Die Gebrüder Keller auf dem Roggenfeld mit Feldtafel (links), erntereifer Roggen (Mitte) sowie natürliche Beikräuter auf Grund des Spritzmittelverbotes (rechts)

Unser Weg führt uns aber weiter zu einem Roggenfeld unweit des Kellerhofes. „Der Roggen ist erntereif und soll am besten noch heute gedroschen werden“, erklären mir die beiden Brüder. Die Folgen des Klimawandels sind deutlich spürbar und die Vegetationszeiten haben sich in den letzten Jahren merklich verkürzt. Zudem machen uns die sommerliche Trockenheit und die hohen Temperaturen Probleme. Gegenüber der Sommersaat bietet das angebaute Wintergetreide aber den Vorteil, dass die Feuchtigkeit der kalten Jahreszeit von den Pflanzen besser genutzt werden kann.

Die Erträge dieses spritzmittelfreien Anbaues sind geringer als im konventionellen Anbau und daher ist das Getreide auch entsprechend teurer. „Die Erzeugung hochwertiger Lebensmittel und der schonende Umgang mit den vorhandenen Ressourcen sowie die Pflege und der Erhalt des Landschaftsbildes sind wesentliche Eckpunkte in unserem Schaffen. Diese Inhalte sind Teil einer jahrhundertealten Tradition, lediglich die Methoden sind moderner geworden“, erklären mir die Gebrüder Keller. Dies deckt sich mit unseren eigenen Prinzipien im Umgang mit Ressourcen, wie z.B. bei der Verringerung von Retouren und dem Einsatz erneuerbarer Energie in der Bäckerei. Auch die Möglichkeit der Grundversorgung der Bevölkerung aus eigener Produktion ist mit Blick auf das momentane Weltgeschehen ein wichtiger Punkt, stimmen wir überein.

Unser Fachgespräch neigt sich dem Ende, wir plaudern noch ein wenig über dies und das, bevor wir uns verabschieden. Ich verspreche, auf unserer neuen Website auf den Onlineauftritt des Kellerhofs und dessen Milchtankstellen in der Region hinzuweisen, und bin überzeugt, dass Sie frische Vollmilch und Freilandeier genauso schätzen wie ich.